Der Bienenturm

Stadthonig? - Turmhonig!

Seit April 2010 befinden sich im Kirchturm der Wartburgkirche mehrere Bienenstöcke, die von einem Hobbyimker betreut und gepflegt werden.

Ursprünglich als Projekt für einen Sommer gedacht, sind die Behausungen der Bienenvölker inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden und gehören zum Turm der Wartburgkirche hinzu. Der Bienenturm ist weithin sichtbar und ist zu einem der Wahrzeichen unserer Gemeinde geworden. Inzwischen ist die Gemeinde mit einer eigenen Imkerei ausgestattet und kann so jedes Jahr den begehrten Stadthonig - der bei uns selbstverständlich Turmhonig heißt - anbieten.

Die beiden LUX-Reporter Johannes und John haben sich im Sommer 2016 in unserem Bienenheim umgeschaut und einen kleinen Film gedreht, den Sie hier bei Youtube ansehen können.

Ziel des Projektes

Der Bienenturm der Wartburggemeinde
Der Bienenturm der Wartburggemeinde

Die Evangelische Wartburggemeinde ist in den beiden Frankfurter Stadtteilen Bornheim und Nordend gelegen und verfügt neben der unter Denkmal stehenden Wartburgkirche und dem daneben gelegenen Gemeindehaus über ein großes Außengelände, das mit einer Vielzahl von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen bewachsen ist. Mitten in der Stadt gelegen bildet dieses Gelände somit eine Oase für die verschiedensten Tierarten, wie Igel und Fledermäuse,  Eichhörnchen, Spechte und viele andere Vogelarten. Sogar eine Familie von Waldkäuzchen wurde im vergangen Jahr gesichtet.

Schon lange befasst sich die Gemeinde mit dem Gedanken, das Außengelände so umzugestalten, dass diese Tiere auf Dauer eine Heimat in der Stadt finden. Die Einrichtung des "Bienenturms" ist ein erster Schritt in diese Richtung.

Ein jährlich abgehaltener "Gottesdienst für Menschen und Tiere" reflektiert das Zusammenleben von Menschen und Tieren - und Pflanzen - theologisch. Dass Stadt und Land heute keinen Gegensatz mehr bilden müssen, sondern dass die Natur auch in den Städten eine Heimat finden kann und schon gefunden hat, dies zu zeigen und darauf hinzuwirken ist das Anliegen dieses Projektes, der "Arche Wartburg".

Reflexion des Projektes

Vor einigen Jahren wurde in den Medien von einem großen Bienensterben berichtet, das sich weltweit ausbreitete und in Nordamerika und Europa bereits die Obsternte und andere Bereiche der Landwirtschaft gefährdete. Vor allem die Verwendung von Pestiziden, aber auch die auf Monokulturen ausgerichtete Landwirtschaft wurden dafür verantwortlich gemacht. Das Zitat von Albert Einstein: "Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ zeigt, wie schwerwiegend die Folgen dieser Entwicklung sein können. 

Da der Lebensraum der Bienenvölker auf dem Lande offensichtlich gefährdet ist, wurden seither in vielen Städten vor allem in Amerika und Europa  "Stadtimkereien" gegründet, um diesen Tieren, die für den Fortbestand der gesamten Natur und der Menschheit so wichtig sind, eine neue Heimat zu geben. In den Städten mit ihren Parks, Kleingärten, Friedhöfen und anderen Grünanlagen finden die Bienen oft mehr und bessere Nahrung als auf dem Lande, das von einigen wenigen Pflanzenarten, wie Raps oder Mais beherrscht wird.

"Stadtimkereien" sind daher ein Zeichen für das zunehmende Bewusstsein der Menschen für ihre Umwelt und für die Möglichkeit jedes Einzelnen für unsere Schöpfung einzutreten. Unsere Kirchengemeinde nimmt mit Freude und Engagement an dieser Bewegung Anteil.